Die Faszination Pferd für Kinder ist ungebrochen. Seit ewiger Zeit ist das Pferd ein treuer Begleiter des Menschen und zieht Groß und Klein in seinen Bann. Früher war das Pferd ein Arbeitstier, dann wurde es Freizeitpartner und treuer Freund.
Aber, hinter der Arbeit mit diesen stolzen Tieren steckt viel mehr. Der Umgang mit dem Pferd hat vielfältige entwicklungsfördernde Aspekte:
Reiten in der Kinderreitschule Köln hat sich zur Aufgabe gemacht die verschiedenen Aspekte, die uns das Pferd bietet, zu nutzen, um neben der reinen Freude mit dem Tier auch einen therapeutischen - pädaogischen Ansatz zu integrieren.
Dafür werden alle Tätigkeiten und Möglichkeiten mit und um das Pferd genutzt:
1. Pflegen und Putzen des Pferdes
Dies fördert:
Es geht dabei nicht in erster Linie um ein "sauber machen des Pferdes", sondern vielmehr um eine Intensivierung des Körperkontaktes. Dabei können Emotionen entstehen von Wohlbefinden, Freude, aber auch Angst und Ekel. Es geht dabei auch um Berühren/Berührt werden, und um das Zulassen und Erleben von Körpernähe.
Man lernt wahrzunehmen, wo und wie das individuelle Pferd sich gerne berühren und verwöhnen lässt und wo nicht. Dadurch wird die Eigen- und Fremdwahrnehmung gestärkt.
Es geht aber auch um ein Gruppenerleben, z.B. wer leitet wen an und inwiefern kann der Einzelne Unterstützung von anderen Kindern einfordern und annehmen.
2. Getragen werden auf dem Pferd/ geführt werden
Das Sitzen und "geführt werden" auf einem (ungesattelten) Pferd ermöglicht das intensive Erspüren der Bewegungen des Pferderückens.
Diese harmonischen Bewegungen des ganzen Körpers fördern:
Gleichzeitig geht es auch um Themen wie: Ausgehalten werden, Halt spüren, Getragen werden und Loslassen können.
Je besser man loslässt, desto besser kommt man in die Bewegung des Pferdes.
Das Sitzen auf dem warmen Pferderücken, das Vertrauensvolle sich einlassen in die harmonisch gleichmäßige Bewegung, das Finden und Erleben des eigenen Schwerpunktes sowie das Getragenwerden sind ursprüngliche und heilsame Erlebnisse.
Es geht aber auch um ein spielerisches Kennen lernen eigener Fähigkeiten und das Spüren und Annehmen des eigenen Körpers.
3. Aktive Auseinandersetzung/ Führung übernehmen
Pferde suchen in ihrem Gegenüber auch jemanden, der sie führt. Sie folgen ungern einer Person, die kein klares Gespür für sich selbst hat und nicht weiß, was sie möchte. Pferde reagieren auf Menschen, die Unsicherheit, Zwang und Aggression in sich tragen, zunächst eher abweisend d.h. sie sind nicht so leicht bereit zu folgen. Somit fordert das Pferd die Menschen auf, im Prozess des Miteinanders das eigene Verhalten zusammen mit der Reitlehrerin oder der Therapeutin zu reflektieren.
Die Zügel selbst "in die Hand" nehmen bedeutet für viele einen wichtigen Entwicklungsschritt zu mehr
Man kann die Erfahrung machen,dass dieses große, respekteinflößende, 200 - 600 kg schwerer Lebewesen dahin gehen, wo man möchte.
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